Ein neues Disziplinarrecht für die CFL


Die Tagesordnung wurde aus Aktualitätsgründen leicht angepasst, ein Punkt über den BU-Dienst, welcher die maximalen Fahrzeiten eines Busfahrers regelt wurde beigesetzt. Aber der Reihe nach …
Als erstes wurde der Bericht der letzten Zentraldelegation vom 03.07.2019 angenommen.

Akuter Personalmangel bei unseren Lokführern

Der TM-Dienst veröffentlichte in einer Bekanntmachung, dass der Personalbestand bei den Lokführern bedenklich ist. Somit rufen die TM-Verantwortlichen ihre Belegschaft auf, auf Ruhetage zu verzichten, um alle Fahrten gewährleisten zu können. Selbstverständlich werden bei diesem Vorhaben alle Arbeitsbedingungen eingehalten, die Ruhetage eingefrorenen. Diese Regelung soll bis April 2020 gelten, dann soll sich die Personalsituation entspannen, da eine weitere Klasse ihre Ausbildung abschließt.

In einer ersten kleineren Bilanz der französisch sprechenden Klasse sind erste erhebliche Sprachprobleme aufgetreten, ein Phänomen, was die Gewerkschaften vorausgesagt hatten.

Unmut in den zentralen Werkstätten

Als SYPROLUX wiesen wir darauf hin, dass das ständige Abändern der Schichtpläne für viel Unruhe im AC sorgt. In diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen diese Thematik eingehender zu analysieren und in einem Gesamtkontext TM nach Ursachen zu forschen.

OG10: Dialog wird Trumpf sein.

Die Arbeitsgruppe “réforme administrative” hat ihre Arbeiten zur Generalorder N°10 eines neues Disziplinarrecht abgeschlossen. Eines der Hauptaufgaben in Zukunft ist, eine sogenannte „culture juste“ einzuführen. Dreh- und Angelpunkt der neuen Prozedur werden die Gespräche zwischen Führung und Mitarbeiter sein. Künftig wird es weniger um Bestrafen gehen, sondern man will mehr auf Fehlervermeidung setzen. Des Weiteren werden wir als SYPROLUX ein besonderes Augenmerk auf die Prozedur zur Erstellung einer Untersuchung (enquête) halten. Hierfür wird ein sogenannter “guide d’utilisation” erstellt werden.

Vertrauen unter Vorbehalt

Es steht außer Frage, dass das neue Disziplinarrecht ein Quantensprung bedeutet. Bedenken haben wir trotzdem, da während der ersten beiden Gesprächen in der sogenannten präventiven Phase, die Präsenz eines Beistandes (témoin) nicht niedergeschrieben wurde. Dieser Beistand hätte dem betreffenden Mitarbeiter ermöglicht sich auszutauschen vor bzw. nach solch einem Gespräch. Generaldirektor Marc Wengler verstand die Forderung seitens des SYPROLUX. Für ihn sei dieser Dossier eine Frage des Vertrauens und der Verantwortung beider Seiten. In diesem Sinne sollen die neuen Prozeduren nach einer Referenzzeit von einem Jahr nach Einführung überprüft werden und gegebenenfalls angepasst werden.

Mit dem Erstellen der Generalorder N°10 sind die Arbeiten aber noch nicht vollends abgeschlossen. Neben dem Erarbeiten einer “Bedienungsanleitung” in Bezug auf die Untersuchung (enquête), werden Schulungen für die Hierarchie ausgearbeitet. Des Weiteren werden Informationsversammlungen für das Personal organisiert. Das Inkrafttreten der Generalorder N°10 soll im Frühjahr 2020 in Kraft treten.

PSSI Sicherheit des informatischen Systems der CFL

In einer interessanten Projektion des IN-Dienstes wurde das neue informatische Sicherheitssystem der CFL vorgestellt. In der heutigen Zeit wird dieses System immer wichtiger. Erklärtes Ziel ist es, bei einem möglichen „Cyber-Angriff“, den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Zudem soll das Personal über mögliche Angriffe geschult werden, nach dem Motto: “Was mache ich jetzt? Wie verhalte ich mich? Was muss ich tun?“. Die Generalorder N°39 soll diese Regeln zusammenfassen und einen informatischen Leitfaden liefern. Ebenso wird den Bediensteten eine „Charte informatique“ vorgelegt, wo sie bescheinigen die informatischen Regeln zu kennen und zu befolgen. Dies gilt selbstverständlich auch für jeden Externen der Zugriff zu unterschiedlichen Daten oder Dokumente der CFL hat.

Zu erwähnen ist aber noch, dass „Cyber-Angriffe“ in der Regel bis zu 193 Tage im System unbemerkt bleiben. Das unterstreicht den Handlungsbedarf in diesem sensiblen Bereich.

Personalbestand

Im August 2019 zählte die CFL-Gruppe 4675 ETP (624 Frauen und 4039 Männer). Diese Zahl wird bis Ende des Jahres ansteigen, da üblicherweise im Herbst viele Einstellungen getätigt werden.

Bei der Muttergesellschaft werden 3353 ETP gezählt, 99 ETP davon sind in unterschiedlichen Filialen verteilt.

Für die Effektivberechnungen 2021, die vor der Tür stehen, hat der RH-Direktor den Gewerkschaften versprochen die verschiedenen Abteilungen aufzufordern, die gefragten Effektivzahlen so schnell wie möglich aufzustellen und zur Verfügung zu stellen.

AV: Versetzungen durch Personalmangel verzögert

Es gibt immer noch Verzögerungen bei Versetzungen des PAT-Personals, so wurde beschlossen diese Blockade (die wegen dem akutem Personalmangel besteht) am 01.01.2020 aufzuheben. Die geplanten und teils schon zugesagten Versetzungen sollen dann auf den 01/04/2020 stattfinden. Für die Sozialpartner war es aber offensichtlich, dass zugesagte Versetzungen aus dem Jahr 2018 im Laufe des Jahres 2019 durchzuführen seien. Die RH-Abteilung unterstrich, dass diese Versetzungen eigentlich durchgeführt sollten sein.

Zugbegleiter und schwanger

Im Falle einer Schwangerschaft bei einer Zugbegleiterin, soll künftig wie folgt verfahren werden:

• betreffende Mitarbeiterin kann ihren normalen Dienst weiter ausüben, wenn sie sich dazu in der Lage fühlt und es keine anders lautende medizinischen Ursachen bestehen;

• betreffende Mitarbeiterin kann vorübergehend einer anderen Tätigkeit in ihrem Dienstzweig bzw in einem anderen Dienstzweig nachgehen.

• sollte keine adäquate Beschäftigung gefunden werden, kann eine “dispense de service” ausgesprochen werden.

Entscheidungen werden in allen Fällen getroffen nach Beratungen zwischen RH, Arbeitsmediziner, AV-Verantwortlichen mit betreffender Person.

Nachdem bekannt wurde, dass der öffentliche Transport im März 2020 Gratis wird, hat der EI-Dienst einen neuen Posten hervorgebracht. Der „agent d’accueil“ wird eine separate Ausbildung und eine eigene Laufbahn erhalten. In Zukunft sollen diese „agent d’accueil“ auf den Bahnhöfen Präsenz zeigen und den Kunden für Informationen und Fragen zu Verfügung stehen. Der EI-Dienst braucht 22 „agent d’accueil“ einige sollen vom Schalterpersonal des AV-Dienstes rekrutiert werden andere werden eigens für diesen spezifischen Job eingestellt.

INIT und Fahrzeiten

Nach dem letzten „Update“ des INIT-Systems soll auch bei den CFL-Bussen ein akustisches Signal ertönen, wenn die Leitzentrale eine Verbindung zum Bus herstellt. So kann in Zukunft der Busfahrer nicht ohne sein Wissen abgehört werden. Das System ist von den BU-Verantwortlichen getestet worden.

Die neuen Schichtpläne enthalten wieder einmal etliche Schichten, die eine Arbeitszeit von fast 10 Stunden haben. Die Sozialpartner unterstrichen ein weiteres Mal, dass der Busfahrer nach 10 Stunden den Bus verlassen muss, egal wo er sich befindet. Verlierer ist wieder einmal der Kunde.

Die Gewerkschaften forderten ein weiteres Mal die Arbeitszeit auf 9 Stunden 30 Minuten zu maximisieren, umso die Schicht korrekt beenden zu können.

Der RH-Dienst wird ein klärendes Gespräch mit den BU-Verantwortlichen führen.

FIORI

Ein informatisches Stundenerfassungssystem im MI-Dienst, was immer wieder Probleme bei der Einkodierung aufweist. Stunden verschwinden und bleiben unauffindbar, Leidtragende sind wie üblich die Bediensteten. Der RH-Dienst berichtete über ein informatisches Problem, was aber in Zwischenzeit behoben wurde.

Laut RH-Dienst sollen keine Daten verloren gegangen sein, was jeder Bedienstete aber kontrollieren soll.

Da dies aber nicht das einzige Problem im MI-Dienst ist, hat sich der RH-Dienst bereit erklärt ein Reihe Klärungsgespräche mit den Bediensteten des MI zu organisieren. Diese Gespräche sollen im Oktober stattfinden.

Parking BAS

Im Hinblick auf die bevorstehenden Abrissarbeiten der alten “hall à marchandises”, wurde in einem Schreiben vom 26.08.2019, die Benutzung der Parkflächen rundum das Gelände des BAS neu geregelt. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames Schreiben dr Abteilungen AV, TM und BU. Leider wurden verschiedene auswärtige Dienste, wie der MI) nicht berücksichtigt. Das Schreiben soll derweil angepasst werden.

Des Weiteren beanstanden die Bediensteten des TM über die Zeitfenster des „horaire mobile“. Besonders den Mitarbeitern, welche mit dem öffentlichen Transport zur Arbeit kommen. Es ist ihnen unmöglich nach ihrer Schicht, Züge innerhalb einer optimalen Zeit zu erreichen. Dieses Problem könnte durch leichte Anpassungen der Zeitfenster wesentlich verbessert werden.

Der RH-Betrieb verstand die Probleme, verwies aber auch auf die Devise „Wenn die Zeitfenster ändern, ändern sie für jeden Bediensteten bei den CFL“. Des Weiteren werden bei diesen Gesprächen auch die „Compte épargne temps“ mitdiskutiert werden.

GT astreinte

Nach einer ersten Arbeitsgruppe im April 2019, wo viele Beteiligte am Tisch saßen, will der RH-Dienst nun kleinere Arbeitsgruppen organisieren, wo spezifisch die verschiedenen Bedürfnisse der unterschiedlichen Dienste angesprochen und analysiert werden. In den Arbeitsgruppen werden der RH-Betrieb sowie die Verantwortlichen der jeweiligen Dienste und die Sozialpartner vertreten sein.

Weiterbildung der Gewerkschaftsvertreter

Die CFL organisiert 2 Weiterbildungstagungen für Personalvertreter und Ersatzdelegierte, dies im Oktober und November dieses Jahres. Hier werden hauptsächlich die Generalorder, das CFL Statut und die Pensionsvorschriften behandelt.

APP: Inside CFL

Die CFL stellte die neue Mitarbeiter-App vor. Diese soll ab dem 10.10.2019 für jeden Bediensteten im „App Store“ verfügbar sein, in den nächsten Tagen bekommt jeder Bediensteter eine Beschreibung der App zugeschickt. Die Rentner sollen in naher Zukunft auch von der App profitieren können.



Für die SYPROLUX-Delegation Mylène BIANCHY und Steve WATGEN