Bericht der Zentraldelegation vom 03.07.2019


Zum Auftakt eine proppenvolle Tagesordnung

Nach den Sozialwahlen vom März 2019, wurde die neue Zentraldelegation bestimmt.
Unter dieser neuen Zusammensetzung seitens der Sozialpartner tagte die Zentraldelegation nun zum ersten Mal. So standen gleich 17 Punkte
auf der Tagesordnung. Die Tätigkeitsberichte der Arbeitsmedizin, der Arbeitspsychologen, der Sicherheitsbericht der CFL, der Bericht des Sicherheitsbeauftragten der CFL, die früher im gemischten Betriebsrat (Comité-Mixte) vorgetragen wurden, werden fortan in der Zentraldelegation behandelt, da es den gemischten Beirat in dieser Form nicht mehr gibt. Dieser wurde durch das beratende Gremium “Comité Social de Consultation” ersetzt.

Arbeitsmedizin - öfters im Einsatz im Außendienst

Im Jahre 2018 wurden von der Arbeitsmedizin 2239 Fälle bearbeitet, was etwas weniger ist als im Vorjahr. Unter anderem gab es
• 659 regelmäßige Untersuchungen
• 491 Untersuchungen bei Einstellungen
• 187 Untersuchungen bei Wiederaufnahme des Dienstes
• 191 medizinische Stellungnahmen
• 234 Impfungen.
Des Weiteren berichtete die Arbeitsmedizinerin, dass ihre Einheit, 121 Besuche in den verschiedenen CFL-Betrieben machte, was deutlich mehr als im Vorjahr (63 Besichtigungen) waren. Trotzdem soll in Zukunft noch mehr Präsenz in den unterschiedlichen CFL-Betrieben gezeigt werden. Was die Sozialpartner ebenfalls begrüßen würden.
Zu erwähnen ist aber noch, dass die Arbeitsmedizin eine Zweigstelle in Düdelingen eröffnet hat und zwar 2 Mal wöchentlich. Hier können sowohl CFLMitarbeiter als auch CFL-Multimodal Mitarbeiter vorstellig werden.

Arbeitspsychologen - Vertrauensbasis geschaffen

Das Hauptarbeitsfeld der Arbeitspsychologen lag 2018 hauptsächlich bei den Einstellungsuntersuchungen (233). Dem folgen die psychologischen Beratungen (247). Die psychologischen Laufbahnuntersuchungen (247), die psychologische Beraterfunktion (144) und die
allgemeine Weiterbildung (162), dies für unterschiedliche CFL-Betriebe als auch für die Personalvertreter. Die psychologischen Laufbahnuntersuchungen werden in folgende Sparten eingeteilt: zum ersten haben wir die Laufbahnevolution (44 %), die Fachkenntnisse der Laufbahn (32 %) und die Sicherheitstauglichkeit (21 %) der Mitarbeiter. Da die Weiterbildung ein wichtiger Punkt in der tagtäglichen Arbeit ist, werden zusätzliche Weiter- und Ausbildungen angeboten, hier stehen die Sicherheit und die Unterstützungsmaßnahmen nach Zwischenfällen und/oder Unfällen an erster Stelle.

In Zukunft soll weiter in Projekte investiert werden um dem CFL-Mitarbeiter als Vertrauter und Helfer zur Seite zu stehen.
In Bezug auf die psychologische Begleitung von Mitarbeitern fällt auf, dass von 220 Anfragen, 153 beruflicher Natur waren. Zu den Ursachen lässt sich sagen, dass Stress und Konflikte am Arbeitsplatz die Hitliste anführen. An dritter Stelle steht die Demotivation der Arbeitnehmer.
Derweil kann man sagen, dass die Arbeitspsychologen in den vergangenen Jahren eine solide Vertrauensbasis zu den Betroffenen geschaffen haben. Auch wenn der Schritt zum Psychologen einigen noch schwerfällt, so kann man
feststellen, dass dieses Tabu langsam aufgebrochen wird.

Sicherheitsbeauftragter der CFL

Der Sicherheitsbeauftragte erklärte der Versammlung, dass im letzten Jahr viele einzelne Gespräche mit unterschiedlichen
CFL-Mitarbeiten auf dem jeweiligen Arbeitsplatz geführt wurden. Diese waren sehr aufschlussreich. Des Weiteren wurde der EPI-Katalog (Sicherheitskleidung) sorgfältig kontrolliert und angepasst.
Für 2018 standen 7 Besichtigungen verschiedener CFL–Arbeitsplätze auf dem Programm, wo auch ein genauer Bericht verfasst wurde. Außerdem standen noch etliche Versammlungen und Ausbildungen auf dem Programm.

Reorganisation des „Poste Directeur“ in Petingen

In Zukunft wird eine Reorganisation desStellwerks in Petingen stattfinden. Diese Umstrukturierung soll zuerst in Petingen für ein Jahr erfolgen und bei Erfolg auch auf den anderen Stellwerken umgesetzt werden.
Wie soll diese Umorganisierung aussehen?
Als erstes wird das Berufsbild des Fahrdienstleiters abgeändert. Einerseits soll ein „Safety-Controller“ (24/24-7/7) eingesetzt werden, dieser wird in Zukunft alles regeln, was einen Einfluss auf den Sicherheitsbereich hat. Zur Seite stehen ihm zwei „Traffic-Controller“ (1. Traffic-
Controller: 24/24-7/7 2. Traffic-Controller: Binär-Dienst von Montags bis Samstags), die sich um alle Zug- und Rangierfahrten kümmern. Diese 3 Posten haben dieselbe Fahrdienstleiterausbildung und tauschen die Arbeitsplätze untereinander, so wie der Dienstplan es vorsieht. Ab 2021 soll dann ein weiterer Mitarbeiter antreten, um die Sicherheitspausen zu regeln. Dieser Posten soll von 08:30 Uhr bis 16:30 Uhr besetzt sein.
Dieses Modell ist keine Neuheit, sondern wird schon in vielen anderen Ländern angewandt. So wird nämlich auch die Aus-und Weiterbildung der Auszubildenden gefördert, indem sie bei
der täglichen Arbeit besser unterstützt werden und gleichzeitig nicht sofort Sicherheitsrelevante Vorgänge ausüben müssen.
Eine erste Bilanz will man 2022 ziehen.

Dienstplanänderung im CRM:Ersatzteile rund um die Uhr

Hier geht es hauptsächlich um die Bediensteten der Material- und Ersatzteilausgabe, die bis zu diesem Zeitpunkt nur eine normale Tagschicht arbeiten. Die neuen Dienstpläne beinhalten 6 Wochen und sind von den Bediensteten als „positiv“ bewertet worden.
Hier ein paar Erklärungen:

In den 6 Wochen sind 4 Wochen mit Schichten ausgefüllt, die 2 weiteren Wochen sind zur Bereitschaft aufgestellt und können je nach Gebrauch angepasst werden.
Folgende Dienstzeiten wurden definiert:
• Morgen: 05:30-13:30
• Tag: 09:00-17:00
• Abend: 10:00-18:00
• Nacht: 22:00-06:00
In diesen Zeiten sollen die Mitarbeiter die Ausgabe sicherstellen, sollen aber
zusätzliche Arbeiten erledigen, wie zum Beispiel die Bestandsaufnahme. Start der Dienstplanänderung soll der 15.07.2019 sein.

Einstellung von Lokomotivführern mit Fahrlizenz

Bedingt durch einen akuten Personalmangel, sowie einen Rücklauf an geeigneten Kandidaten, wurden 7 SNCF- und 9 DB-Lokführer eingestellt,
welche über eine gültige Fahrzulassung verfügen. Die Idee hierbei besteht darin die Dauer der Ausbildung zu verringern. Als SYPROLUX pochten wir indes auf das Ablegen schriftlicher Tests im Anstellungsexamen. Bei Eintritt in das Personalstatut soll nämlich keinen Unterschied zwischen einem Neuling und einem Kandidaten mit Vorkenntnissen gemacht werden. Des Weiteren müssen sowohl die SNCF-Kandidaten als auch die DB-Kandidaten Sprachkurse belegen mit Hauptaugenmerk auf die luxemburgische Sprache. Die Sprachprüfungen sind wie alle anderen Prüfungen Ausscheidungstests (épreuve éliminatoire). Der TM-Verantwortliche unterstrich aber, dass diese Einstellungsprozedur
nicht zu Regel werden soll. Man werde weiter auf klassischen Wege Lokführer rekrutieren. Durch gewisse Umstände wurden sowohl bei der SNCF als auch bei der DB Lokführer frei, so dass man auf diese kurzfristig zurückgreifen konnte.

CDD - immer ein fader Beigeschmack

Wie wird eine Bedienstete die in den wohlverdienten Mutterurlaub geht ersetzt? Im TM-Betrieb wurde eine Person eingestellt mit einem CDD-Kontrakt (contrat à durée déterminée), was wir als Sozialpartner nicht akzeptieren können.
Der RM-Abteilung gab folgende Erklärung ab:
Da diese Bedienstete so schnell wie möglich an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren möchte, wurde dieser Posten vorübergehend besetzt. Der vakante Posten wurde auch bei der internen Mobilität angeboten, leider war kein geeigneter Kandidat vorhanden. Für die Sozialpartner ist es klar, dass diese Vorgehensweise eine Ausnahme bleiben muss. Vor allem muss die Zentraldelegation um Erlaubnis gefragt und im Voraus
in Kenntnis gesetzt werden.

Personalbestand: Platz 1 im Visier

Ende Mai beschäftigte die CFL-Muttergesellschaft 3466 Mitarbeiter, Tendenz fortwährend steigend. Der Altersdurchschnitt liegt bei 39 Jahren, und die Frauenquote bei 14,5%. Bis Ende Mai wurden 131 neue Mitarbeiter eingestellt und 16 nahmen ihren Dienst wieder auf. 17 Mitarbeiter haben die CFL auf eignen Wunsch verlassen und 16 Mitarbeiter wurden entlassen. Derzeit ist die gesamte CFL-Gruppe mit über 4500 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber Luxemburgs.

Ausbildung für die neuen Personalvertreter

Im Herbst dieses Jahres sollen alle neuen Personalvertreter an Ausbildungskursen teilnehmen. Diese Kurse werden vom RH-Betrieb organisiert. Sie beinhalten sowohl das CFL-Statut als auch die Generalorder.

Horaire mobile MI: man versucht noch immer nicht passendes, passend zu machen!


Dieser ist am 01.06.2019 im MI-Betrieb eingeführt worden, allerdings nur bei den Mitarbeitern, wo eine einfache Handhabung möglich war. Bei allen anderen Mitarbeitern soll das „horaire mobile“ am 01.09.2019 eingeführt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen alle Probleme gelöst sein, bestätigte uns die RH-Abteilung.

CSS - eine eigene Laufbahn für den “régulateur”

Im Effektiv des CSS sind 18 Mitarbeiter vorgesehen. Im Moment sind aber 6 Posten nicht besetzt, was bedauert wird. Seitens des MI-Betriebes hat man eingesehen, dass es ein Fehler war diese Laufbahn zu vernachlässigen und denkt daran diese Laufbahn neu zu gestalten.
Die RH-Abteilung organisiert eine „journée de recrutement“ am 18.07.2019, wo schon reges Interesse besteht. In Zukunft will man so eine eigene Laufbahn für den “régulateur” schaffen. Um die Situation vorübergehend zu entschärfen und die Betriebssicherheit nicht zu beeinträchtigen, musste die MI-Abteilung auf angeordnete Versetzungen zurückgreifen. Derzeit laufen noch Gespräche in Bezug auf die praktische Umsetzung dieser Maßnahme.

BU - Sicherheitstag 2018

Nach Rücksprache mit dem BU-Betrieb sollen die Busfahrer eine Freistellung von 4 Stunden für den Sicherheitstag
bekommen, im Fall wo sie an ihrem freien Tag den Sicherheitstag besuchen.

Die SYPROLUX-Delegierten der Zentraldelegation:
Mylène BIANCHY
Paul GRIES
Steve WATGEN
Marc ADAM