Bericht der Zentraldelegation vom 25 Februar 2021


Beginn einer neuen Ära ?

Da Carlo Thissen in Kürze seinen wohlverdienten Ruhestand antreten wird, stand als Erstes die Neuwahl des Präsidenten der CFL-Zentraldelegation auf der Tagesordnung. Einziger Kandidat war Patrick Vansteenkiste vom OGBL-Landesverband, der mit 6 zu 4 Stimmen ins Amt gewählt wurde, und so dieses Gremium bis zu den nächsten Sozialwahlen präsidieren wird.

Personalbestand Heute und Morgen

Beim Personalbestand zählten wir zum 31.12.2020, 3573 Beschäftigte, dies in der CFL-Muttergesellschaft. Bei der ganzen CFL-Gruppe zählten wir 4844 Beschäftigte. Dies war im Jahr 2020 ein Plus von fast 60 Personen. Neben den Abgängen von 375 Personen wurden im letzten Jahr in der CFL-Muttergesellschaft 214 Bedienstete eingestellt, was beachtlich ist. Zu erwähnen ist noch, dass Ende 2020 33 Beschäftigte im Elternurlaub (congé parental) waren.

Für Ende 2022 sind 3824 Beschäftigte vorgesehen, was für 2021 258 und 2022 212 Neueinstellungen wären. Der größte Teil sind für die EI (Fahrdienstleiter und Betreuer) und MI-Dienste (Gleisarbeiter) vorgesehen. Zu beachten sind in diesen beiden Fällen die unterschiedlichen CFL-Ausbildungen die untereinander koordiniert werden müssen. Eine Feststellung gab es im TM, da eine zweite Werkstatt in Rodingen geplant ist, kam die Frage auf, warum hier kein weiteres Personal eingestellt wird. Laut CFL-Verantwortlichen werden verschiedene Arbeiten in Zukunft nicht mehr in der Werkstatt (CRM) erledigt. Hier haben die Sozialpartner nach weiteren Informationen gefragt.

Mitarbeitergespräche im AV

Im AV sollen in Zukunft Mitarbeitergespräche mit sämtlichen Bediensteten geführt werden. Dies erfolgt aus der letzten internen CFL-Umfrage, bei der im AV-Dienst große Kritik an der Kommunikation geäußert wurden. Dies sowohl auf horizontaler wie auch in der vertikalen Struktur. Um dieses zu verbessern wollen die AV-Verantwortlichen Mitarbeitergespräche einführen, um zusammen mit den Mitarbeitern die Lage zu verbessern und Probleme bei der Wurzel anzugehen. Des Weiteren können hier viele kleine Ungereimtheiten auf dem kurzen Dienstweg beiseite geschafft werden. Betont wurde ganz klar, dass diese Gespräche keine Evaluationsgespräche sind, es seien Mitarbeitergespräche, bei denen der Puls beim Personal gefühlt werden soll. Hierbei wird ein kleiner Bericht verfasst, der dem Bediensteten zugänglich ist. Die Sozialpartner betonten, dass sie Einsicht in diese Gespräche haben möchten und über die angesprochenen Themen des Gespräches informiert werden wollen, da diese Themen anhand einer Vorlage festgelegt sind. Weitere Informationen über die Gespräche und die Gesprächsvorlagen sollen in einer nächsten Zentraldelegation ein weiteres Mal angegangen werden.

Der AV-Dienst stellte fest, dass es jetzt schon Mitarbeitergespräche mit dem Personal gibt, z.B.: bei langer Krankschreibung, bei Heimarbeit (Télétravail), außerdem gäbe es in anderen CFL-Diensten (z.B.: TM) schon solche Gespräche.

In einem weiteren AV Punkt gaben die CFL-Verantwortlichen die Zusage der Zuerkennung des I/7-Grades für examinierte Bedienstete.

Ausbildung und Campus CFL

Der Campus ist gut gestartet und bietet in einer ersten Phase jungen Leuten die Möglichkeit einer Ausbildung zum Handwerker. Hauptsächlich wird der Campus durch Auszubildende aus dem TM-Dienst gefüttert, wo hauptsächlich Mechatroniker und Klimatechniker (Wartungspersonal für Klimaanlagen) ausgebildet werden. In den nächsten Jahren soll auch das elektrische Handwerk gelehrt werden, dies vor allem auf Anfrage des MI-Dienstes. Im MI steigt die Anfrage nach Elektriker in den kommenden Jahren.

Das neue Ausbildungszentrum der CFL soll in Hollerich errichtet und 2026 fertig gestellt werden.

Es läuft eine Studie, um die Fahrdienstleiterausbildung mit einem BTS-Diplom abzuschließen. So soll die Laufbahn attraktiver gestaltet werden und die Ausbildung verbessert werden. Derzeit laufen Gespräche mit dem Hochschulministerium, der für die Umgestaltung der Berufsausbildung verantwortlich ist. Eine solche Umgestaltung erweist sich aber als schwierig  und kann frühstens in 3 bis 4 Jahren eingeführt werden. Eine weitere Hürde wird dann wohl die Schaffung einer BTS-Laufbahn beim Staat und den CFL sein.

Conducteur de manoeuvre

In dieser Laufbahn, die vor einigen Jahren gegründet worden ist, gibt es tiefgreifende Probleme und Ansichtsdifferenzen. Die Laufbahn ist nicht genau zugeteilt, was bedeutet, dass die Bediensteten dieser Laufbahn weder zum Berufsbild des „Conducteur“ noch zum Werkstattpersonal oder den Rangierer gehören. Dadurch fehlt es an Perspektiven und Vorausschau. Die Sozialpartner wiesen darauf hin, dass es im MIDienst eine Laufbahn des „Conducteur Locotracteur“ gibt, die derzeit identisch verläuft. Diese Laufbahn wäre vielleicht ein Denkanstoß für den TM-Dienst, der mit dieser Maßnahme dem betreffenden Personal entgegenkommen würde, und auch der TM-Dienst wäre für seine internen Berechnungen in Sachen Personalbestand besser aufgestellt.

Grade A/6

Den Grad A/6 „préposé technique“ wird es in Zukunft in Folge der Reform im öffentlichen Dienst nicht mehr geben. Es gibt noch 12 Bedienstete, die das A/6-Examen abgelegt hatten, aber keinen dazu gehörenden Posten bekleiden. Die CFL analysierte die Gesamtsituation der A/6-Grade und gab ihr Einverständnis, dass diese Bediensteten in den Grad A/6 nominiert werden.

EI-Dienst

Nach mehreren Diskussionen mit den EI-Verantwortlichen, wo die Postenverteilung in den Regionen der Fahrdienstleiter angesprochen wurde, war man sich eigentlich einig. Der EI-Dienst sollte eine interne Mitteilung verfassen, um das Personal zu informieren. Die Sozialpartner sind aber der Meinung, dass die interne Mitteilung nicht das widerspiegelt was besprochen worden war. So wird sich der RH-Dienst ein weiteres Mal einschalten, um sich mit den EI-Verantwortlichen zu beraten. In Zwischenzeit ist dieser Punkt geklärt, den Beanstandungen der Sozialpartner wurde größtenteils Folge geleistet.

Laufbahnwechsel

Im Service RH wurde eine Vorschrift verfasst, die den Laufbahnwechsel der S- oder B- Laufbahnen in den „Hors Statut“ beschreibt. Der RH-Direktor betonte, dass unter anderem ein Bediensteter im Grad S/2 oder B/2 einen Laufbahnwechsel anstreben kann. Die Sozialpartner sind aber der Meinung, dass ein Bediensteter der einen Laufbahnwechsel vom „cadre permament“ ins „cadre hors staut“ anstreben will, ein bestandenes Promotionsexamen vorweisen muss, welches ihm ein gewisses Maß an Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit bescheinigt.

Des Weiteren müsse man unterscheiden zwischen Bediensteten, die über ein „Master-Diplom“ verfügen (z.B.: über den 2ten Bildungsweg) und denen Bediensteten, die sich durch ihre berufliche Erfahrung und/oder ihr Können für höhere Posten qualifizieren.

Covid-19

Im Moment ist die Situation bei den CFL relativ stabil. Derzeit gibt es ungefähr 20 infizierte Mitarbeiter in der CFL-Muttergesellschaft, leider ist die Tendenz aber steigend. Die vorgeschriebenen Maßnahmen sind weiterhin strengstens einzuhalten, um einen bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Der RH-Dienst trifft sich wöchentlich mit der Arbeitsmedizin, um auf die jeweiligen Covid-Maßnahmen schnellstmöglich reagieren zu können.

Es wurde seitens des RH-Dienstes nochmals betont, dass Ausbildungskurse für neue CFL-Bedienstete unbedingt abgehalten werden sollen.

Comité de suivi réglementation RH

In Folge der Reform im öffentlichen Dienst und der daraus resultierenden Anpassungen der Laufbahnen im CFL-Statut, wurde 2015 eine Arbeitsgruppe gegründet die für die Umsetzung dieser Reform zuständig war. Da diese Arbeitsgruppe seit längerem eigentlich eine Vorarbeit für die Zentraldelegation leistet wurde diese umbenannt. In diesem Gremium, welches nun unter dem Namen « Comité de suivi réglementation RH » arbeitet, sind jeweils 2 gewählte Gewerkschaftsvertreter aus der Zentraldelegation der beiden Organisationen SYPROLUX und OGBL-Landesverband, sowie der Präsident der Zentraldelegation vertreten. Die Arbeitgeberseite ist durch den RH-Direktor, den Chef de Service RH und den Verantwortlichen RS (relations sociales) vertreten. Zu erwähnen ist, dass der « Comité de suivi réglementation RH » die Rolle eines beratenden Gremiums inne hat. Die Entscheidungsgewalt obliegt weiterhin der Zentraldelegation.

Danke

Zum Schluss bedankten sich der CFL-Direktor Marc Wengler, der RH-Direktor Yves Baden und die SYPROLUX-Präsidentin Mylène Bianchy bei dem scheidenden Zentraldelegationspräsidenten Carlo Thissen für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Man hätte viel und gut zusammen gearbeitet, auch wenn man nicht immer einer Meinung war, konnte man immer wieder einen Konsens finden. Carlo wir wünschen dir alle eine lange und vor allem gesunde Rente.

Dem neuen Präsidenten, Patrick Vansteenkiste, wünschen wir alles Gute für seine neuen Aufgaben und viel Fingerspitzengefühl.

Steve WATGEN