Bericht der Zentraldelegation vom 18 Juni 2020


Flexibilität wird gefördert

Personalbestand bei den CFL : trotz Corona wird weiterhin eingestellt!

Beim Personalbestand vermerken wir ein leichtes Plus und zählen 3601 statutarische Eisenbahner. In der ganzen CFL Gruppe waren im April 2020 4808 Mitarbeiter. Der Prozentsatz an weiblichen Personal liegt derzeit bei 14%. Zu bedenken gab RH-Direktor Yves Baden, dass vor allem bei den EI und AV-Diensten, die Zahlen der fertigwerdenden Praktikanten nicht ausreichend ist. Hier müsse man in Zukunft an den Stellschrauben der Ausbildung drehen, um bessere Resultate zu erzielen. Des Weiteren wurde die „I-Laufbahn“ angesprochen, wo man seitens der CFL feststellte, dass sicherheitsrelevante Posten zu besetzen sind, diese aber eine lange und schwierige Ausbildung voraussetzen, die oft nicht gestemmt werden kann. Auch hier ist immer mehr erfordert. Schlussfolgernd wurde festgestellt, dass die Kompetenzen des eingestellten Personals mangelhaft sind.

Trotz Corona-Krise wurden in der letzten Zeit bis zu 600 Kandidaturen pro Monat bearbeitet. Hervorzuheben ist, dass die CFL trotz der sanitären Krise weitere Einstellungen getätigt haben.

Sicherheit im öffentlichen Transport: Sozialpartner Außen vor!

Im Ministerium für Mobilität wurde eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, um die gesetzlichen Grundlagen von 2009 in Bezug auf die Sicherheit im öffentlichen Transport im Zuge der Einführung des Gratis ÖT abzuändern bzw anzupassen. Unseren Informationen zu Folge, sollen diese Texte verfasst worden sein, und im Herbst dem „Comité de Pilotage dans les transports publics“, in welchem sämtliche Transportträger und Sozialpartner vertreten sind, vorgelegt werden. Als SYPROLUX bedauern wir nichtsdestrotrotz die Vorgehensweise des Ministeriums, indem er im Vorfeld die Sozialpartner Außen vor gelassen hat und fordern eine schnelle Zusammenkunft des „Comité de Pilotage Sécurité dans le Transport public“.

In Bezug auf die Statistiken vom Jahr 2019, konnte man herauslesen, dass es zu 171 Übergriffen gegenüber CFL-Bediensteten und 42 Übergriffe an Drittpersonen kam. Um sich ein genaueres Bild der Situation machen zu können, fehlen derzeit die Zahlen aus dem gesamten öffentlichen Transport. Dies wird aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Télétravail: auf der Schiene!

Seit geraumer Zeit hatte man versucht sich an das Thema des „Télétravail“ ranzutasten. Mit der Corona-Krise ging dann auf einmal alles sehr schnell. Auf dem Höhepunkte der Covid-19-Welle beschäftigten die CFL rund 800 Mitarbeiter im Télétravail. An dieser Stelle, ein Dankeschön und Hut ab vor der Arbeit und Schnelligkeit unserer IT-Abteilung.

Einer Umfrage bei den Betreffenden zu Folge, kommt das Konzept des Homeoffice sehr gut an und auch die Hierarchie ist zufrieden mit der erbrachten Leistung. Demnach steht einer definitiven Einführung des „Télétravail“ nichts im Wege. Wie soll das Konzept in Zukunft aussehen? Seitens der CFL ist man gewillt bis zu 2 Tage / Woche/pro Person zu genehmigen. Die Tage an denen man im Homeoffice ist, können in den Wochen variieren. Hauptaugenmerk legt die CFL-Direktion auf Vertrauen und Flexibilität gegenüber dem bzw des Arbeitnehmer(s). Klar ist auch, dass sich nicht jeder Posten dazu eignet, mit Hilfe der Postenbeschreibung soll dies erfasst werden. Ein diesbezügliches Reglement (Instruction Générale) ist derzeit in Ausarbeitung. Das Prinzip des „Télétravail“ soll ebenfalls im Personalstatut verankert werden. Die entsprechenden Texte werden der Commission Paritaire und dem Verwaltungsrat der CFL vorgelegt werden. Wenn man sich auf einen gemeinsamen Text zur Ausführung des „Télétravail“ unter Sozialpartnern einigen kann, soll das Regelwerk im Herbst in Kraft treten.

Compte d’épargne temps: Vor- und Nachteile abwiegen!

Der RH-Dienst unterstrich, dass der Compte d’épargne temps (Cet) nur in einem Gesamtpackage eingeführt werden kann. In diesem Package muss der „Horaire mobile“ mit einfließen. Auf der anderen Seite müssen sich die Vor- und Nachteile für die Bediensteten und die CFL die Waage halten, um so ein Gleichgewicht zu erzeugen. Der RH-Dienst wird eine Regelung ausarbeiten und diese dann im Dialog mit den Sozialpartnern besprechen.

Horaire Mobile in der Zentralwerkstatt: noch keine Entscheidung!

Der RH-Dienst will keine Ausnahmen in Punkto HR-Mobile Regelung (plage fixe et plage mobile) machen. Trotzdem sind sie gewillt über Anpassungen zu verhandeln, da man derzeit über Anpassungen im Bereich der gleitenden Arbeitszeit nachdenkt. Wie genau diese Anpassungen aussehen werden, ist bis dato noch nicht bekannt. Die Regelung des HR-Mobile und die der Zeitsparkonten müssen kohärent sein.

BU Dienst: Arbeitsschuhe gebongt!

Hier war die Aussage ganz klar, die Busfahrer müssen adäquate Arbeitsschuhe tragen. Wir hoffen derweil, dass dieses leidige Thema, welches sich spielend auf dem Niveau des lokalen Dienstchef lösen ließe, nun endlich geklärt und ad acta gelegt werden kann.

Covid-19 im Rückblick: Danke für Euren Einsatz!

Eine endgültige Bilanz kann noch nicht gezogen werden, da noch nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen. Momentan sind täglich 450-500 Bedienstete im Télétravail. In den Anfangszeiten der Covid Epidemie waren es bis zu 800 Bedienstete und des Weiteren etwa 250-300 Bedienstete die im Familienurlaub (congé familiale) waren.

Die Verantwortlichen teilten noch mit, dass die CFL seit dem 08. Juni wieder zu 100% der Züge und Busse fahren. Es wurde noch einmal wiederholt, dass es eine gute Zusammenarbeit zwischen der Generaldirektion und den Sozialpartnern gab. Der CFL Generaldirektor bedankte sich auch noch einmal beim ganzen Personal.

Direktion und Sozialpartner waren sich einig, dass in Punkto Lockerungen in der Covid-19-Krise man behutsam vorgehen muss. Dies bedeutet, dass die CFL jede Lockerungsmaßnahme eingehend prüft bevor diese dann auch im Betrieb umgesetzt wird. Man kann sich nicht erlauben Schritte zu überstürzen. Der Schutz und die Gesundheit der Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt.

Ausbildung der Lokführer: erste Resultate zufriedenstellend!

Zum ersten Mal wurde, sowohl eine Französisch sprachige, als auch eine Deutsch sprachige Klasse eingestellt. Hier wurde in den verschiedenen Sprachen (Französisch oder Deutsch) geprüft, selbstverständlich müssen die Auszubildenden auch eine gewisse Kompetenz in der luxemburgischen bzw französischen Sprache haben. Die gesamte Erfahrung war zufriedenstellend und eine abschließende Bilanz wird im Herbst erfolgen. Bei der französischen Klasse haben alle Teilnehmer bestanden, die Examen der deutschen Klasse stehen noch aus und werden im September abgehalten.

Projet CRM-Sud: Planung auf Hochtouren!

Die Werkstatt für die neue Alstom-Baureihe wird in Rodange erbaut. Trotz einiger Verzögerungen, laufen die Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren. Die Werkstatt wird speziell für diese neue Baureihe geeignet sein und über reichlich Stellplätze für das Rollmaterial verfügen.

Die SYPROLUX Vertreter Mylène BIANCHY, Paul GRIES, Marc ADAM und Steve WATGEN