Generalversammlung der Sektion Bettemburg 2018


 

Vorweg: umständehalber sei erlaubt etwas auszuholen!

War es vor Jahrzehnten, ja noch vor Jahren einfach hin Fakt dass „CFL-Bettemburg“ als Grenz- und Rangierbahnhof mit seinen verschiedenen, personalintensiven „Branchen“ sich quasi anbot, auch als Reservoir zahlreicher potenzieller Neumitglieder für die Gewerkschaften „zu dienen“, so haben diese glorreichen Zeiten sich inzwischen doch aber drastisch verändert!

So war z.B. der lokale Rangierbahnhof, 1981, nach damaligen Voraussetzungen, u.a. bei florierender Stahlbranche geplant und eröffnet worden, damals sogar auf weiteres Wachstum konzipiert, musste selbiger sogar ein paar Jahre später zusätzlich noch erweitert werden. Dann aber, jähes Erwachen Anfang der 2000er: Einbruch in der Stahlindustrie mit doch eher unerwarteter Auflösung der ehemals doch wichtigen Arbed-Werke Düdelingen und später Schifflingen, zusätzlich auch noch Aufgabe des belgischen Grenzbahnhofs Stockem und Umfahrung der CFL via Athus-Meuse Strecke direkt an die SNCF! In der Folge war demnach unser „Triage“ quasi über Nacht teils seines Lebensnervs beraubt und damit leistungsbezogen in die „untere“ Mittelmäßigkeit abgerutscht. Auf Grund tief greifender Überlegungen, auch finanzieller Art, kamen die CFL in diesen schwierigen Jahren nicht umhin sich total von der Fretbranche zu trennen, somit auch von zahlreichen Zugbildungen und den damit zusammen hängenden Rangiertätigkeiten in Bettemburg!! Die CFL-Cargo, quasi ein Privatunternehmen zog ein, die letzten „statutarischen Eisenbahner“ wurden nach und nach abgezogen...

Wohl erwuchs inzwischen auf dem nachbarlichen 32 Hektar-Areal der gewaltige Container-Umschlagplatz, aber Eisenbahner im Sinne des Wortes sucht man hier bei „Multimodal“ doch vergebens...

Diese zitierten Vorgänge erklären die sodann negative Personalentwicklung vor Ort, auch den Gewerkschaften war die Substanz entzogen! Die Alterspyramide derer Mitglieder verlagerte sich nach oben, ja die Zahl der Sterbefälle übertrifft momentan die der Beitritte, allein 13 Kollegen unserer Sektion verließen uns im vergangenen Jahr!

Dennoch versuchen wir Gutgesinnten, in der Mehrzahl Pensionäre, „den Karren am Laufen zu halten“. Die austretenden Vorständler verlängerten alle ihre Mandate da leider keine neuen Kandidaten zur Verfügung standen, so dass das bisherige 15köpfige Führungsgremium unter Präsident Marc Schwartz auch weiterhin das Rückgrat der Sektion bilden kann, ja muss!. Sekretär verbleibt Serge Bousser, Kassierer Erny Fischbach.

 

20 langjährige Mitglieder waren angeschrieben worden um als Dank ein Präsent entgegen zu nehmen, leider waren nur sieben der Einladung gefolgt oder hatten sich entschuldigt. Die übrigen fanden es leider nicht für angebracht ein Lebenszeichen von sich zu geben...

Respekt und Dank nachträglich demnach an Mme Flora de la Gardelle und an Jempi Schauls für 60jährige Mitgliedschaft, für 50 Jahre an Camille Fischbach (e) und Norbert Trierweiler, für 40 an Sabel Annette (e) und Junker Nina (e) sowie für 30 Jahre an Thill Jacques (e).

Der Vorstand traf sich zu 9 Sitzungen, Delegationen vertraten denselben bei verschiedensten Manifestationen offizieller Art, u.a. am Delegiertentag der FCPT. Verschiedene Mitglieder sind außerdem in den Kommissionen tätig. Außerdem waren ein Inland- und ein 3tägiger Ausflug nach Prag geplant worden, dies ohne die Kasse zu beanspruchen. Die präzis von Erny Fischbach geführten Konten fanden auf Vorschlag der Revisoren natürlich breite Zustimmung auf Entlastung.

Übrigens: diskutiert, kritisiert und kommentiert wurde übrigens auch! So waren teils scharfe Interventionen betreffend u.a. die Zugausfälle, und die sich häufenden Zugverspätungen zu vernehmen, Materialknappheit wurde angesprochen und natürlich war der immer sich mehr verschlimmernde, doch in der Tat vorsintflutartige Zustand des Bettemburger Bahnhofsgebildes ein mehr als berechtigtes Diskussionsthema. In der Tat schienen hier Prioritäten verwechselt worden zu sein. So harrt im Bettemburger Ost-Sektor seit ein paar Jahren ein stolzer Neubau seiner künftigen Bestimmung als Zentralstellwerk, derweil das Umfeld des aktuellen 200jährigen Bahnhofs selbst, jedweden Komfort vermissend, ja vielleicht bei gelegentlichem, nostalgischem Filmdreh eine doch passendere Rolle spielen könnte!

Während der Slideshow stellte Generalsekretär Steve Watgen uns die landesweit laufenden Baustellen vor die, wohl von Nötigkeit, aber immerhin Millionen von Euros verschlingen werden, das Projekt namens Bettemburg findet man leider nur „unter ferner liefen“! So hat man z.B. es schon vor Jahren vorgezogen Millionen Euros in Dudelange-Usines zu  vergraben, wo doch gerade hier Zugreisende sich äußerst rar tun!

FCPT Präsident Paul Gries referierte u.a. über die zukünftigen strategischen Ausrichtungen der Gewerkschaft und last not least war es an unserer Präsidentin Mylène Bianchy ihr Insiderwissen über CFL-Gesellschaft, Multimodal und „Mobilitéit“ im Allgemeinen kundzutun!!

Zum Ausklang wurde wie gehabt ein leckeres Menu samt süffigem Moseler aufgetragen, in bestem Einvernehmen klang die Zusammenkunft aus!

N.B. Auf das Risiko uns zu wiederholen: Wo bleibt das Interesse der jungen Eisenbahner, ist ihre Arbeitsstelle ihnen nicht mehr wert!?

Gerade bei solchen Zusammenkünften könnte interner Wissensdurst in punkto Bahn doch gestillt werden! Oder hat unsere doch so moderne Gesellschaft keine Ambitionen mehr? Schade drum!

Auf ein Nächstes,

Josy HANSEN


 

Die Jubilaren

Mme Flora de la Gardelle, Jempi Schauls und Norbert Trierweiler zusammen mit dem Verantwortlichen der Bettemburger Sektion und der SYPROLUX-Spitze.

Photo: Armand Schilling