Die Natur hat sich in ihr Herbstkleid gehüllt, die Felder sind größtenteils abgeerntet und wir erfreuen uns der letzten wärmenden Sonnenstrahlen. Nach einer recht kurzen Sommerpause hat uns der Arbeitstrott wieder fest im Griff.

Bei den CFL bereiten wir uns derweil auf weitere Dossiers vor. Dazu gehören eine Anpassung des Disziplinarrechts (OG10), die Vorbereitung auf eine Commission paritaire, in der gesetzliche Anpassungen in unserem Personalstatut beraten und beschlossen werden, die CFL-Strategie 2025–30 sowie eine neue Aufteilung des operativen Bereichs der Stellwerke und Aufsichtsbeamten. All diese Themen wollen wir als SYPROLUX im Rahmen des Comité de Suivi RH, der Zentraldelegation und des Comité Social de Consultation (Comité Mixte) reflektieren, thematisieren und diskutieren. Im Rahmen des Sozialdialogs werden wir dann nach den bestmöglichen Umsetzungswegen für Personal und Betrieb suchen, klare Ergebnisse aushandeln und konsequente Entscheidungen treffen. So funktioniert verantwortungsvolle Gewerkschaftsarbeit.

Mit unserem Memorandum of Understanding, das wir am 6. Juni 2025 mit der CFL-Generaldirektion unterschrieben haben, haben wir als SYPROLUX konsequentes Handeln und Verantwortung mehr als deutlich gezeigt.

Heisse Eisen wurden geschlagen und geschmiedet

Aufgrund dieses Memorandums und der Beharrlichkeit der Verantwortlichen des SYPROLUX konnten endlich die heißen Eisen geschlagen und geschmiedet werden, die selbst unsere Vorgänger – ob schwarz oder rot – nicht anzufassen wagten.

Wir haben nun endlich einen neuen Rahmen für die Astreinte bei den CFL. Nun gilt es, mit diesen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Dienstsparten die praktische Umsetzung zu gestalten. Dies wird ebenfalls in Zusammenarbeit mit den Personalvertretern und Personalvertreterinnen geschehen.

Ein weiteres heißes Eisen ist die Abschaffung des kurzen Übergangs im Drei-Schicht-Betrieb. In diesem Punkt ist es wichtig hervorzuheben, dass es gelungen ist, den Forderungen des Personals nachzukommen und ein Schichtsystem von 6–9–9 Stunden zu erreichen. Ein Modell, das es den Beschäftigten ermöglichen soll, Berufs- und Privatleben besser zu kombinieren.

Als letzten Punkt heben wir die Einführung der „prime opérationnelle” hervor. Hier ist es dem SYPROLUX gelungen:

• die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger hochzuschrauben, und zwar ab der Einführung am 1. September 2025.

• ein Rechensystem umzusetzen, laut dem ein Mitarbeiter des „nouveau régime” einen Mitarbeiter des „ancien régime” nicht überholen kann.

• dass etwaige Anpassungen im Rahmen des Sozialdialogs möglich bleiben.

Des Weiteren sind sich die CFL-Direktion und SYPROLUX einig, dass eingehende Diskussionen über die Entwicklung unserer Laufbahnen und Examen erforderlich sind.

All diese Punkte wurden demnach am Verhandlungstisch zwischen Sozialpartnern auf Augenhöhe entschieden. Und zwar trotz des Geschreis und der Verbreitung alternativer Fakten aus dem roten Lager am Mikrofon. Bitte verwechseln Sie das Wort „trotz” nicht mit „wegen”!

Die Platte hängt.

Es ist schön, wenn eine Organisation auf die Erfahrung altgedienter Mandatsträger zurückgreifen kann. Von solchen erfahrenen Menschen könnte man auch etwas Selbstreflexion erwarten. Es wirkt lächerlich, wenn in Artikeln immer wieder die gleichen Punkte von „Anno Tuback” aufgezählt werden, um Stimmung gegen den SYPROLUX zu machen. Wenn man dann noch krampfhaft versucht, einen Bogen zur christlichen Vergangenheit der Gewerkschaft zu spannen, und etwas von Freistellung für die Sonntagsmesse faselt, wird es definitiv schräg. Dieser ganze Diskurs wirkt wie aus längst vergangenen Zeiten.

Da bleibt einem die Spucke weg,

und zwar beim Lesen des Gastbeitrags des Abgeordneten Schockmel im "Luxemburger Wort", dessen Problem viel weniger die Einschreibung in die Verfassung der Abtreibung als Freiheit zu sein scheint. Vielmehr scheint er ein tiefgreifenderes Problem mit Frauen zu haben. Er behauptet, der Feminismus diskriminiere Männer und fordere, „dass mit staatlichem Zutun gewaltsam eine ausgesuchte Klientel von Frauen in höhere Ämter befördert wird. Nicht die Gleichstellung, nicht demokratische Werte wie Toleranz und Pluralismus sind das Ziel, sondern Macht, Einfluss, Posten und Privilegien.“ Hoppla, das klingt eher nach einem stark angeknacksten Ego.

Und mit dieser Tirade gegen den Feminismus, also gegen die Bewegung, die sich tagtäglich für Gleichberechtigung und somit für die Werte unserer Gesellschaft einsetzt, setzt er dem Ganzen noch die Krone auf mit der Aussage: „Ein Feminismus, der mit tiefem Hass und Intoleranz reagiert, wenn seine Forderungen infrage gestellt werden.“ Okay, alles verstanden! Aber Moment! Wessen Forderung nach einem Ministeramt wurde nicht Folge geleistet? Wer hat bei der Nominierung der Gesundheits- und Sozialministerin deren Kompetenz infrage gestellt? Offensichtlich müssen sich der Herr Abgeordnete und sein Ego immer absprechen, wer den Aufzug nimmt und wer die Treppen steigt, denn zu zweit hätten sie sicherlich keinen Platz im Lift.