Am 6. Juni 2025 unterzeichnete der SYPROLUX mit der CFL-Generaldirektion ein sogenanntes Memorandum of Understanding zu vier Punkten, für die der Zentralvorstand der Verhandlungsdelegation am 20. Mai 2025 grünes Licht gegeben hatte.

Es galt, die Forderung unserer Kolleginnen und Kollegen aus dem Tiercé zu erfüllen und das angekündigte 3x8-Stunden-Schichtsystem zu verhindern sowie die Astreinte-Regelung endlich voranzubringen.

Was die „prime opérationnelle” betrifft, welche einer ersten Rechnung zufolge etwa 2.100 Beschäftigte betrifft, galt es, weitere Anwendungsbestimmungen auszuloten und auszuarbeiten. Das Ziel war, dass ein/eine Kollege/in des neuen Regimes einen/eine Kollege/in des alten Regimes nicht überholen kann und die Liste der Arbeitsposten der jeweiligen infrage kommenden Berufe überarbeitet bzw. definiert werden muss.

In Bezug auf die Laufbahnentwicklung und die „Examen de promotion” tritt nun genau die Situation ein, die die Gewerkschaften bereits 2015 vorausgesagt haben. Aufgrund der Einführung der „examen de promotion” in allen Laufbahnen und der Einteilung in einen „niveau général” und einen „niveau supérieur” ist ein Entwicklungsstopp eingetreten, der es gilt, aufzuweichen. Für uns als SYPROLUX sind ein strukturierter und übergeordneter Prozess, regelmäßige Laufbahnexamen und vor allem eine weitere strukturierte berufliche Entwicklung im „niveau général” die drei Elemente, die es weiter zu verfolgen gilt.

Dialog auf Augenhöhe

Diese vier Punkte konnten wir der Generaldirektion in den vergangenen Wochen unterbreiten und zielführende Lösungen ausarbeiten. Die Gespräche mögen zäh gewesen sein, aber es war stets ein Dialog auf Augenhöhe. Es liegt ebenfalls auf der Hand, dass dieses Memorandum in die kommenden Sitzungen der Zentraldelegation einfließen wird, die gemäß dem CFL-Personalstatut über eben solche übergeordneten Themen befinden muss.

Gleichberechtigte Sozialpartner

Eigentlich hatten sich die Präsidenten von OGB-L/Landesverband und SYPROLUX in einem Telefongespräch am 21. Mai 2025 darauf geeinigt, einander nicht anzugreifen. Man habe ähnliche Ziele, aber eben verschiedene Herangehensweisen. Dass es nun doch zu verbalen Entgleisungen und der Verbreitung von Fehlinformationen und Gerüchten durch, unter anderen, Mandatsträger des OGB-L/Landesverbandes kam, ist zwar bedauerlich, aber wir nahmen dies mit stoischer Ruhe zur Kenntnis. Einer Gewerkschaft, welche bei den vergangenen Sozialwahlen, 5 Mandate hinzugewonnen hat, die Legitimität abbrüllen zu wollen, von absprechen kann hier nicht die Rede sein, grenzt schon an Realitätsverlust und ist mit jugendlichem Sturm und Drang kaum entschuldbar.

Vor etwa 20 Jahren bezeichnete der damalige FNCTTFEL-Präsident Nico Wennmacher die beigeordnete Generalsekretärin als Greenhorn, das noch viel lernen müsse, und erteilte ihr in einem Zeitungsartikel Ratschläge. Ich werde mich hüten, es ihm gegenüber den Mandatsträgern seiner Organisation gleichzutun. Nicht, weil sie es nicht nötig hätten. Sondern weil ich es Kamerad Nico überlasse, seinem eigenen „Greenhorn” das kleine Einmaleins des gewerkschaftlichen Zusammenlebens zu erklären.

Mylène Bianchy