CFL-Zentraldelegation vom 29.10.2021


Neue Organisation bei den CFL Laufbahn der Rangierer

Der Beruf des klassischen Rangierers wird in absehbarer Zeit bei den CFL abgewandelt. Sein Arbeitsfeld wird sich verändern und angepasst werden. Da die meisten Rangierer auch die Mission des „Conducteur de manoeuvre“ innehaben, soll diese Mission auch das Hauptaugenmerk der Laufbahn sein. Außerdem soll die Situation dieser Bediensteten verbessert werden.

Da der „Conducteur de manoeuvre“ keine EU-Fahrerlizenz besitzt, kann er keine Zugfahrten auf dem CFL-Schienennetz fahren (conduite en pleine ligne). Er ist es hingegen, der für die Vorbereitung der Züge verantwortlich ist und somit dafür Sorge für die Pünktlichkeit der Zugfahrten trägt. Demnach ist der CDM (conducteur de manoeuvre) ein wichtiges Zahnrad in der Abwicklung unserer Zugfahrten und besonders in Bezug auf deren Pünktlichkeit.

Derzeit arbeiten die „Conducteur de manoeuvre“ und die Rangierer Hand in Hand im Schichtbetrieb. Deren Schichtpläne werden nun zusammengefügt, um die Zusammenarbeit zu erleichtern.

Das Ziel sind Schichtpläne für alle Mitarbeiter basierend auf unterschiedlichen Standbeinen. So sollen mehrere Einheiten in Luxemburg geschaffen werden (CRM und Bahnhof Luxemburg, CRM-Waschstraße und DM2) mit einer zusätzlichen Reserveeinheit. Eine weitere Einheit ist in Ulflingen geplant. Die Bediensteten mit zeitbegrenzten Arbeitsuntauglichkeiten (inaptitudes) werden mit einem separaten Schichtplan ausgestattet und dienen als punktuelle Verstärkung.

« Séance disponible » und «repos isolé: zwei Wermutstropfen !

Die Schichtpläne, die mit den Mitarbeitern auserarbeitet wurden, sind so organisiert, dass die Arbeitsschichten 24 Stunden und 7 Tage die Woche gewährleistet sind.

Als SYPROLUX begrüßen wir die Umsetzung der neuen Schichtpläne. Einen faden Beigeschmack bleibt trotzdem, da wir der Meinung sind, dass die Anzahl der sogenannten „séance disponible“ (DIPS) zu hoch ist, da diese dem Arbeitgeber viel Spielraum lassen, Schichtpläne abzuändern. Des Weiteren bleiben wir bei unserem Standpunkt, dass ein einzelner Ruhetag (isolé) an und für sich kein Ruhetag ist.

Eine eigene Laufbahn für den „conducteur de manoeuvre“

Dieses Projekt der Reorganisation geht für uns als SYPROLUX weit über die Schaffung bzw Zusammenlegung von Schichtplänen hinaus. Denn die restlichen sogenannten „klassischen“ Rangierer werden zu „Conducteur de manoeuvre“ umgeschult. Mit dieser Umsetzung wird es ab dann nur noch den eigentlichen Beruf des „Conducteur de manoeuvre“ geben.

Und diesem Berufsbild, dessen Flexibilität und Verantwortung steigt, ist eine eigene Laufbahn und besonders eine berufliche Entwicklung mit dazugehörenden Aufstiegsmöglichkeiten und Postenbeschreibungen geschuldet. Es ist eine langjährige Forderung des SYPROLUX, die hier endlich in Reichweite liegt. Und die Vorgespräche mit dem CO-Verantwortlichen, genau wie die Reaktionen der Direktion in der DC-Sitzung klingen vielversprechend. Wir brauchen ganz klar eine Laufbahn „conducteur de manoeuvre“, welche in unserer Generalorder N°3 und zum gegebenen Zeitpunkt auch in unserem Personalstatut verankert ist.

Ausbilder sein ist ein Beruf

Als SYPROLUX begrüßen wir zunächst einmal, dass unserer Forderung Rechnung getragen wurde, indem in Zukunft das Aus- und Weiterbildungszentrum einen Jahresbericht in der Zentraldelegation ablegen wird..

In Punkto Profil des Ausbilders präsentierte uns der Verantwortliche (SF/PE: responsable approche pédagogique) für pädagogische Konzepte des Service Formation die ersten Schlussfolgerungen seiner Analyse der Aus-und Weiterbildung bei den CFL und was man eigentlich an Gepäck mitbringen muss, um Ausbilder zu werden.

Denn eines ist klar, Ausbilder ist ein Beruf, den man erlernen muss, wie jeden anderen Beruf auch. Der SF/PE wird demnach künftig die CFL-Ausbilder schulen, weiterbilden und ihnen zur Seite stehen.

Dazu gehören vier Standbeine:

• Pädagogische Prinzipien

• Gängige Arbeitswerkzeuge

• Kontrollierte Prozesse

• Identität der CFL-Ausbilder

Für uns als SYPROLUX war es überaus wichtig zu sehen, dass im Bereich der Schulung eines Ausbilders sich endlich etwas tut. Als SYPROLUX teilen wir die Meinung der Direktion, dass es sich in diesem Dossier um eine Frage der Standardisierung und Uniformierung handelt. Es ist wichtig eine homogene und klare Vorgehensweise zu entwickeln. Aus diesem Grund unterstützen wir als SYPROLUX die Aussage unseres Generaldirektors, dass der Ausbilder eine Schlüsselfigur des Betriebes ist, der die Werte des Betriebes lebt und vermitteln kann.

Campus CFL – es geht voran

Ziel des CFL Campus ist die Ausbildung und die Unterstützung der CFL-Lehrlinge. Jährlich werden verschiedene Berufsgruppen (wie z. B.: Mechatroniker, Elektriker, Kältetechniker, bzw alle gebrauchten Berufsbilder) ausgebildet. Im Moment bildet der Campus hauptsächlich für den TM-Betrieb aus, dies soll sich in Zukunft ändern, da der MI-Betrieb ebenfalls Interesse angemeldet hat MI spezifische Berufsgruppen ausbilden zu wollen. Als SYPROLUX sind wir erfreut zu hören, dass weitere CFL-Sparten am CFL-Campus Interesse anmelden. Denn besonders der Bereich des MI mit seiner Vielzahl an Berufen ist schon quasi vorbestimmt eine Rolle im Campus einzunehmen. Als SYPROLUX werden wir sicherlich zeitnah unsere Ideen zu diesem Punkt an der richtigen Stelle anbringen

Es ist wichtig, dass der Campus weiter wächst und aus gut ausgebildeten Lehrlingen können später gute Handwerker werden. Zu hoffen ist nur, dass diese dann bei der CFL bleiben und sich nicht einen anderen Arbeitnehmer suchen bei dem die Arbeitsbedingungen und Löhne vielleicht besser bzw höher sind. Denn gut ausgebildetes Personal ist überall gesucht.

Schutz und Sicherheit der Bedienstete

Im Jahr 2021 nahmen die Berichte über Sicherheitsvorfälle leicht zu, nachdem sie in den letzten Jahren stagnierten. Zu betonen ist aber, dass viele von diesen Berichten nur wegen nicht eingehaltener Covid-Maßnahmen ausgestellt wurden. Das unangemessene Verhalten, sowohl in Bussen als auch in Zügen, nimmt drastisch zu. Auch wurde festgestellt, dass die Aggressionen gegen die CFL-Bediensteten leicht abnehmen, was zu begrüßen ist. Das vorgestellte Zahlenmaterial muss allerdings noch im Zusammenhang mit den jeweiligen Passiergierzahlen verglichen werden, um sich ein genaueres Bild machen zu können.

Zu erwähnen ist, dass nach fast 18 Monaten nun im November die Arbeitsgruppe „Comité de pilotage sécurité dans les transports publics“ tagen soll, wo alle Statistiken vorgelegt werden. Hier erwarten wir uns ebenfalls Informationen zum neuen Gesetzestext „sécurité dans les transports publics“. Was sowohl die Direktions- als die Gewerkschaftsseite aufhorchen lässt, ist die Tatsache, dass laut Aussagen von Betroffenen, eine Reihe von Übergriffen nicht von der Associations des Assurances Accidents als Arbeitsunfall anerkannt wurden. Dieses Thema muss nochmals konkreter beleuchtet werden.

Ein weiteres Thema waren die „Bodycams für PAT-Bedienstete“. In naher Zukunft soll es nicht zu einer Umsetzung kommen, da noch viele Fragen nicht geklärt sind. Derzeit befasst sich die Polizei mit dem gleichen Thema. Doch hier sind auch noch mehr Fragen als Antworten in punkto Gesetzesrahmen, Handhabung und Nutzen.

Zur Information: In Deutschland bei der DB sind erste Testphasen mit Bodycam bei Zugbegleiter gestartet worden. Mal sehen, welche Schlussfolgerungen unsere Kolleginnen und Kollegen hieraus ziehen werden.

Bedienstete der CFL

Ein neues Tool soll in Zukunft die genaue Berechnung der Mitarbeiter übernehmen. So kann zu jedem Moment die aktuelle Situation aufgezeigt werden. Den Zugriff zu diesem Tool soll jedes Mitglied der Zentraldelegation bekommen, um sich ein reales Bild machen zu können.

Im Jahr 2021 wurde und wird in allen Laufbahnen weiter eingestellt. Leider musste festgestellt werden, dass nicht genügend Bewerber für die Lokführer-Laufbahn gefunden wurden. Aus diesem Grund soll im Jahr 2022 in dieser Laufbahn weiter nachgebessert werden. Doch warum findet die CFL nicht genügend Bewerber in dieser spezifischen Laufbahn? Eigentlich ein Kindertraum von Vielen. Ganz einfach: die Laufbahn der Lokführer wurde gestutzt, die Punktzahl auf der Lohntabelle ist nicht mehr so hoch, wie sie mal war. Des Weiteren kommt eine anspruchsvolle Ausbildung hinzu. Auch später werden die Lokführer ständig überprüft und leisten unregelmäßige Schichtarbeit. Viele Nachteile die in der heutigen Zeit genauestens von den Bewerbern untersucht werden. In diesem Fall sind die Bewerber die Kirschen …

Personalbestand bei den CFL 2023

Der Personalbestand soll jährlich in den Sitzungen beim „Chef de Service“ vorgestellt und diskutiert werden. Um das aber zu tun, muss man mit den richtigen Unterlagen sprich Zahlen gefüttert werden. So langsam grault uns Sozialpartnern vor diesen trimestriellen Sitzungen beim zuständigen Dienstchef im September. Wenn es nämlich zu diesem Tagesordnungspunkt kommt, wir schließen schon im Vorfeld Wetten über die Antworten ab, ist das Credo: wir haben keine Zahlen, die wir euch vorlegen können. Unserem Verständnis nach, und unser Generaldirektor sieht dies ebenfalls so, muss man zumindest den Ist-Zustand der augenblicklichen Personaldecke auf die Reihe kriegen pro Laufbahn, pro Grad, pro Dienststelle und wo und wie viele provisorische oder definitive Arbeitsuntauglichkeiten bzw Einschränkungen man hat usw. Womit soll ein Personalvertreter sonst abgleichen können, wenn er mit Forderungen auf dem Terrain konfrontiert wird. Hinzu kommt, dass es noch immer keine harmonisierte Darstellung der Aufbereitung der Zahlen gibt. Aber daran sind wir schon gewöhnt.

Woran wir uns aber nicht gewöhnen wollen und werden ist die Tatsache, dass viele Dienstchefs den Sozialdialog besonders im Zusammenhang mit dem Personalbestand einfach nicht ernst nehmen und vor allem nicht fachgerecht durchführen! Wir erinnern daran, dass diese Sitzung im September dazu genutzt werden muss, damit im Nachhinein die Zentraldelegation zusammen mit der Generaldirektion sich ein klares Bild des kommenden Personalbestands machen kann und die Administratoren im Nachhinein im Verwaltungsrat diesen auch gut heißen können.

Der RH-Direktor bestätigte, dass er diesen Vorgang keinesfalls unterstützen könne und die Sozialpartner alle Informationen über den Personalbestand der CFL-Betriebe erhalten müssen. Denn nur so ist eine Analyse auf Augenhöhe möglich. Aus diesem Grund werden die CFL-Betriebe aufgefordert diese Informationen schnellstens zu liefern.

COVID-Check bei den CFL

Als erstes wurde eine kleine Bilanz der Corona Fälle bei den CFL gezogen. Derzeit steigt die Zahl nur leicht an. Da am 01.11.2021 ein neues COVID Gesetz in Kraft tritt, mussten die COVID Regeln auch bei den CFL angepasst werden.

Die CFL wird den COVID-Check für alle Aus- und Weiterbildungen einführen, des Weiteren werden CFL interne Sitzungen mit COVID-Check organisiert. In den 2 Mitarbeiter Restaurants (CFL MM und DG 10. Stockwerk) gilt der COVID-Check auch seit dem 01.November.

Jeweils muss der Ausbilder oder der Organisator der CFL-Sitzung den COVID-Check durchführen und kontrollieren. Das Resultat wird auf der Präsenzliste vermerkt. Ist ein Bediensteter nicht geimpft muss er ein gültiges, zertifiziertes Schnelltest- oder PCR-Testresultat vorlegen. Ist das nicht der Fall, kann er nicht an der Ausbildung oder an der Sitzung teilnehmen. Geschieht dies ein weiteres Mal bzw systematisch, kann der Betroffene disziplinarisch belangt werden. Bei einem ersten Regelverstoß, sollte der Betroffene sich auf ein „entretien de recadrage“ einstellen. Ebenfalls Seitens der Generaldirektion wurde uns mitgeteilt, dass man hier ein nationales Gesetz umsetzen muss, die Sicherheit und die Gesundheit am Arbeitsplatz oberste Priorität sind, und man deshalb keine Regelverstöße billigen wird.

Als SYPROLUX stellten wir den Antrag eventuell CFL interne Schnelltestbestände aufzubrauchen und über unser Gesundheitszentrum zertifizieren zu lassen. Leider bissen wir da auf Granit. Die CFL würde das Covid-Check Gesetz weitgehend umsetzen.

Fiches de Postes

Es wurde festgehalten, dass jeder Bediensteter das Recht hat seine „Fiche de Poste“ zu begutachten, diese soll in naher Zukunft über das Tool „My RH“ möglich sein. Es ist nicht vorgesehen sämtliche „fiches de poste“ öffentlich zu machen. Daher nahm die RH-Seite den Vorstoß des Service MI mit einigem Befremden zur Kenntnis. Hier stellt sich nämlich auch ganz klar die Frage nach der Aktualisierung dieser Dokumente.

Für den SYPROLUX

Mylène BIANCHY, Paul GRIES, Steve WATGEN und Marc ADAM