Dieser so wahre Leitsatz schlängelt sich wie ein roter Faden durch die CFL-Verwaltungen, aber auch in der politischen Landschaft sind die Wege steiniger und steiler geworden und dies ohne Rücksicht auf Verluste. Der Mensch, der im Mittelpunkt des Geschehens stehen sollte und dessen Wohlbefinden immer als äußerst wichtig dargestellt wird, bleibt aber leider auf der Strecke. Auch aus diesem Grund erwarten wir mit Spannung die Resultate der neuesten CFL-Umfrage. Wir als SYPROLUX fordern nicht nur eine klare und ehrliche Wiedergabe der Resultate, sondern bestehen auf die Erläuterung bzw. der Umsetzung der daraus resultierenden Fakten. Wir als SYPROLUX werden auch in Zukunft die Arbeit der CFL- Direktion mit kritischen und analytischen Augen verfolgen. Eben genau so, wie die CFL-Direktion dies auch mit seinen Bediensteten macht.

„Gratis öffentlicher Transport“ und kein Ende.

Die Einführung des „Gratis öffentlichen Transportes“ in einem Monat wird die Transportlandschaft in Luxemburg förmlich auf den Kopf stellen. Einerseits sind wir gespannt über den Zuwachs auf den Bus- und Zuglinien, andererseits hoffen wir, dass genügend einsatzbereites Material zur Verfügung steht, um den Transport zu gewährleisten. Denn nach wie vor sind Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit das A und O des öffentlichen Transportes und darüber hinaus soll der Kunde tatsächlich im Mittelpunkt stehen. Auch aus diesem Grund hat Minister François Bausch das regionale RGTR-Netz neu organisiert. Es wurden Buslinien und Fahrzeiten angepasst und ausgeweitet. In Zukunft muss ein Benutzer des öffentlichen Transportes aber umdenken und oftmals mehrfach umsteigen um an sein Ziel zu kommen. Was, wie man sich ausmalen kann, nicht immer von Vorteil sein wird. Die Änderungen beim RGTR-Netz werden allerdings erst im September 2021 in Kraft treten (wie bitte???). Und wie sagte Minister François Bausch: "Une fois la réorganisation terminée, le Luxembourg aura un réseau de bus national des plus denses et complets d'Europe". Warten wir mal ab und ziehen in 2 Jahren eine ehrliche Bilanz …
Als SYPROLUX haben wir die Gemeindeverantwortlichen jener Gemeinden besucht, wo eine Schließung der Fahrkartenschalter im ansässigen Bahnhof bevorsteht oder schon vollzogen ist. Leider teilten nicht alle Gemeinden dieselben Interessen wie wir. Ehrlich gesagt sind wir von verschiedenen Gemeindevätern enttäuscht, weil ihnen eigentlich wenig an den bestehenden Strukturen liegt und menschenleere und vereinsamte Bahnhöfe ihnen kein Kopfzerbrechen bereiten. Mal schauen, wie sie reagieren werden, wenn Aggressionen und Angriffe auf ihre Bevölkerung im ansässigen Bahnhofsviertel zunehmen werden. Indessen verstecken sich die Gemeindeverantwortlichen hinter der Floskel „dies sei nicht ihr Aufgabenfeld“, wenn es darum geht „ihren“ Bahnhof am Leben zu erhalten.

In eigener Sache

Auf Nachfrage des SYPROLUX, hat der Minister François Bausch sich klar ausgedrückt: Der „surclassement“ für CFL-Mitarbeiter wird es mit der Einführung des gratis öffentlichen Transportes nicht mehr geben. Jeder der in Zukunft 1te Klasse fahren will, muss dann den angegebenen Preis bezahlen. Traurig, dass wieder einmal mehr die Kolleginnen und Kollegen der unteren Laufbahnen und Graden von der Abschaffung eines kleinen „Bonus“ betroffen sind. Dabei forderten wir als SYPROLUX lediglich, dass diese Regelung für die aktiven Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bestehen bleiben sollte. So wie dies in vielen anderen Betrieben für andere Vergünstigungen der Fall ist. Es handelte sich nicht um eine Forderung nach „Mehr“, sondern lediglich um ein Status quo.

Polizeieinheit für den gesamten öffentlichen Transport

Dies ist eine weitere SYPROLUX-Forderung, die beim Treffen mit den Ministern François Bausch und Henri Kox angesprochen wurde. Aus Personalgründen ist die Schaffung einer solchen Einheit frühestens in 2-3 Jahren möglich, so der Minister. In der Hoffnung, dass diese Idee dann nicht in den Tiefen einer Schublade verschwunden ist. Als SYPROLUX werden wir jedenfalls Sorge tragen, dass beide Minister regelmäßig an dieses Unterfangen erinnert werden.
Des Weiteren forderten die SYPROLUX-Verantwortlichen eine Anpassung des Gesetzes, was die körperlichen und verbalen Übergriffe gegenüber Rettungskräften regelt. Unserer Meinung nach, sollen auch die Bediensteten des öffentlichen Transportes mit einbezogen werden, um weitere Schutzmaßnahmen zu schaffen. Denn die Hemmschwelle zur Gewalt nimmt stetig zu.

Ein paar Gedanken zum Schluss …

Und der Wille führt in den Staatsrat (Conseil d’état). Schon komisch, dass ein langjähriger Politiker (er war Minister und über 30 Jahre Abgeordneter) so einfach nach seiner politischen Laufbahn in den Staatsrat „befördert“ werden kann. Finden sich im ganzen Luxemburger Land sonst keine geeigneten Kandidaten? Es ist doch der Staatsrat der eine Stellungnahme über Gesetzesentwürfe gibt. Wie soll dieser, eine politisch neutrale Stellung einnehmen? Das sollte man doch aber, oder nicht?
Jetzt habe ich den Weg gefunden … Armes Luxemburg.


Steve Watgen