Ein Blick in die Zukunft ist gar nicht so einfach. Die Glaskugel ist meistens trübe und die Karten öfters gezinkt. So verlasse ich mich auf meine Intuition und meine kleinen grauen Zellen (verzeihen Sie die Anspielung auf Hercule Poirot, aber die Versuchung war zu gross).

Krieg auf dem europäischen Kontinent

Beim Schreiben dieser Zeilen trifft der vergiftete Pfeil eines brutalen Angriffskrieges das Herz Europas. Seit einem halben Jahr versuchen die russischen Militärkräfte, die Ukraine einzunehmen und hinterlassen eine Blutspur aus Verwüstung und Leid. Und warum? Weil ein kleiner Mann den alten Traum eines Großreichs Russland aufleben lässt. Und dieser Präsident weiß ganz genau, dass wenn er den Gashahn zudreht in Europa die Energiepreise noch weiter explodieren werden. Dass dieser Präsident auch noch über einen Atomknopf, der an die Zarenbombe gekoppelt ist, verfügt, blenden wir jetzt mal lieber aus.

Und was tut der Rest der Welt: die USA sind etwas nervös; die EU versucht es auf die diplomatische Tour und schickt über ihre Mitgliedstaaten Militärmaterial in die Ukraine. Schweden und Finnland stehen in den Startlöchern um unter den Schirm der Nato einzulaufen. Die Ukraine beantragt die Mitgliedschaft in der europäischen Union. Eine Lösung des Konflikts zeichnet sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht ab.

Klimawandel lässt grüßen

In Bezug auf den Klimawandel, erleidet Europa 2022 gerade das trockenste Jahr und die höchsten Temperaturen seit der Erhebung solcher Daten. Dies heizt natürlich den Kurs von Nahrungsmitteln enorm an, besonders beim Getreide.

In vielen Ländern brennen Wald und Boden. Die Fläche der verbrannten Erde erreicht ungeahnte Ausmaße.

Und wenn der ersehnte Regen vom Himmel fällt, verwandelt er sich immer öfter in Sturzbäche, die enorme Überschwemmungen mit sich ziehen. In der Sanduhr verrinnen die Zeitkörner immer schneller, um gegen den Klimawandel anzukommen.

Doch die Gesellschaft und die Politik haben die verdammte Pflicht zu handeln und die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Wir haben nur einen Planeten und wir sind es unseren Nachkommen schuldig.

Als Gewerkschafter tragen wir auch Mitverantwortung in der Gestaltung der Zukunft. An uns geht der Auftrag unsere Stimme immer und immer wieder zu erheben, wenn soziale Ungerechtigkeit in der Arbeitswelt droht Überhand zu gewinnen.

Unsere Pflicht als SYPROLUX

Als SYPROLUX verpflichten wir uns die Interessen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern zu vertreten und wenn nötig auch zu verteidigen. Ferner wird der SYPROLUX auch weiterhin klar Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Aktualitätsthemen beziehen. Die Aufgabenfelder unter anderem bei den CFL, werden uns nicht ausgehen, als Beispiel sind folgende Themen zu erwähnen:

• der Erhalt des CFL-Personalstatuts;

• ein aufgefüllter Personalbestand mit einer soliden Ausbildung in Eisenbahn spezifischen Berufen;

• das Projekt „women@cfl“;

• die Einführung einer Laufbahn für die „conducteur de manoeuvre“

• die Einführung der „tableaux de service“ im MI;

• die Reform des Bereitschaftsdienstes;

• die Umsetzung des neuen Gesetzes zur Sicherheit im ÖPNV, welches noch in Ausarbeitung ist;

• die Schaffung einer Polizeieinheit für den ÖPNV.

Wir sind jene Generation des SYPROLUX, der es obliegt die Errungenschaften unserer Vorgänger zu erhalten, was, wie ich immer zu sagen pflege, nicht besonders sexy ist. Doch wir sind auch jene Generation des SYPROLUX, die den Wandel unserer Arbeitswelt hin zu mehr Digitalisierung begleitet, um die Zukunft bestehender und weiterer Arbeitsplätze im Transportwesen abzusichern und darauf Acht zu geben, dass nicht ein einziger Mitarbeiter auf der Strecke bleibt.

Wer, wenn nicht wir?

Gewerkschaften waren noch nie so wichtig wie heute, nur zusammen kann man etwas bewegen und ins Rollen bringen. Nehmt es als Aufruf oder Weckruf, euch gewerkschaftlich zu organisieren und zu engagieren.

Als Mensch wünsche ich uns allen weiterhin viel Kraft, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen und genug Verrücktheit, um den Dingen, die auf uns zukommen die Stirn zu bieten.

Wer sonst, wenn nicht wir!

Mylène BIANCHY