Mitte Mai 2021, in Luxemburg scheint das Infektionsgeschehen langsamer um sich zu greifen. Infolgedessen kann das Land eine Reihe von langersehnten Lockerungen. im privaten Bereich, im öffentlichen Raum und in der Wirtschaft wagen. Ein kollektives Aufatmen geht quer durch unsere Gesellschaft. Allerdings steckt wie so oft der Teufel im Detail.

Nun kann man endlich wieder vier Personen aus unterschiedlichen Haushalten ohne weitere Einschränkungen bei sich zu Hause empfangen. Die neue 4er-Regel gilt ebenfalls für die Gastronomie. Hier ist aber ein negativer Corona-Test ausschlaggebend, ob Herr oder Frau Ober einem dann anschliessend eine Menukarte aushändigt. Wo nun der Unterschied liegt, ob man zu Hause oder im Restaurant zu viert an einem Tisch speist, wird sich wohl so mancher in den kommenden Tagen und Wochen fragen. Indes erscheinen einem verschiedene Einschränkungen in Zwischenzeit immer weniger angemessen. Die Ausgangssperre z.B. wird zwar verlängert, doch bleibt diese Maßnahme was sie ist, eine Beschneidung der Menschenrechte eines jeden Einzelnen von uns.

Ein baldiges Ende der Pandemie scheint in greifbarer Nähe, auch dank der Impfung. Immer lauter werden auch hier zu Lande die Forderungen nach Lockerungen für Geimpfte. Solche “Privilegien”, welche eigentlich der Rückgewinn unserer individuellen Rechte ist, zu diskutieren, sollte erst ein Thema sein, wenn der gesamten Bevölkerung ein Impfangebot gemacht wurde, und dies unabhängig vom Alter, egal ob jung oder alt.

Immer diese Jugend….

Apropos jung. Das Verlangen der Jugend nach Normalität ist klar erkennbar. Die improvisierten Partys auf der Kinnekswiss oder den 3 Eicheln sind ein klares Indiz dafür, dass die Jugendlichen es satthaben. Leider wird dieser Hilfeschrei oft von älteren Semestern missverstanden bzw ignoriert. Ihrerseits schreien diese dann nach härteren Strafen und strikteren Kontrollen. All diese Moralapostel scheinen vergessen zu haben, dass auch sie einmal jung gewesen sind.

In Pandemie-Zeiten ist der Verrat oft ein gefügiger Handlanger, selbst ernannte Law&Order-Hüter fühlen sich berufen ihren Beitrag zu leisten. Oder wie kann man sich die Polizeikontrolle in einer Kirche beim anwesenden Chor erklären? Leider macht diese Entwicklung auch vor der CFL nicht Halt, und erste Fälle von gezielten Kontrollen auf das Einhalten der

Coronamaßnahmen wurden uns berichtet. Wir werden diese Entwicklung ganz genau verfolgen, um jegliche Willkür und Missbrauch zu unterbinden.

WIR - Neue Strategie für die CFL

Endlich, konnte man denken, haben die Macher der neuen Strategie verstanden was wichtig ist, nämlich WIR alle. Allerdings erfolgte die Landung auf dem Boden der Tatsachen sehr schnell. Auf einer Graphik sieht man den Kunden nach wie vor im Mittelpunkt, umgeben von vier Schwerpunkten: die Sicherheit, die Qualität, die Effizienz und die Innovation. Das Ganze wird vom „WIR“. zusammen gehalten. So weit, so gut. Falls nun aber das „WIR“ nicht funktioniert, wird die ganze Strategie auseinanderbrechen. Die durchgeführten Mitarbeiterumfragen haben unter anderem klar ergeben, dass eine Vielzahl von Eisenbahnerinnen und Eisenbahner sich mehr Erklärungen zu der Strategie wünschen, insbesondere wie diese Strategie konkret auf jedem einzelnen Niveau umgesetzt werden soll. Und genau hier bei der Umsetzung der Strategie hinunter bis zu jedem einzelnen Mitarbeiter, kommen einem Zweifel. Es reicht nicht das WIR-Gefühl nur im Inneren eines Direktionsgebäudes zu fördern. Bis dato sind die Erklärungen oder Erläuterungen recht mager. Schade eigentlich, dass der Dialog und der partizipative Prozess so angepriesen wird, dann aber nicht gelebt wird und so fast nie bis zu den Rangniedrigsten durchdringt. Genau diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen aber das Rückgrat der CFL dar und müssen dieses „WIR“-Gefühl auch leben. Als SYPROLUX werden wir uns demnach mit der neuen Strategie eingehend befassen und deren Umsetzung kritisch verfolgen.

IG15 – Endlich?

Ein erster Entwurf wie die neue IG15 den Bereitschaftsdienst regeln soll wurde den Gewerkschaften unterbreitet. Wir haben diesen Text einer ersten Analyse zusammen mit der MI-Kommission unterzogen. Einige Ansätze sind interessant allerdings bleiben aber auch noch viele Fragen offen. Weitere Analysen und Beratungen werden folgen. Als SYPROLUX sind wir zuversichtlich, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. Wir werden hier nicht lockerlassen und dieses Dossier weiter vorantreiben.

Fränz DUHR