Der 08. Mai 2019 wird als düsterer Tag in der Eisenbahnergeschichte verzeichnet werden, da ein weiteres Diktat der Liberalisierungspolitik im Eisenbahnsektor in nationales Recht umgesetzt werden wird.

In den Augen des SYPROLUX ist dies ein weiterer Schritt in Richtung Zerschlagung eines qualitativ hochwertigen Schienentransports, sowohl im Bereich des Personen- als auch des Warentransports. Die schon jahrzehntelange andauernde Liberalisierungswelle im Eisenbahnsektor hatte unter anderem zur Folge, dass :

  • gut strukturierte “historische” Eisenbahnen zerschlagen wurden,
  • der Druck auf Personal- und Unterhaltskosten stets wächst.
  • Berufsbilder verschwunden sind.

Die Konsequenzen sind verheerend. Sozialer Dumping breitet sich im Eisenbahnsektor schleichend und kontinuierlich aus. Schon heute existieren Börsen an denen Lokführer ihre Dienste privaten Eisenbahnunternehmen anbieten. Schon heute gibt es in Europa Stimmen, welche in den Bereichen der Ausbildung und der Sicherheitstrainings für niedrigere Kompetenzsockel plädieren. Des Weiteren versucht so manches Unternehmen über Interimsfirmen bzw Auslagerung ihre Kosten zu reduzieren. Und dies geschieht alles mit
dem Segen der europäischen Kommission.

Die europäische Transportarbeitergewerkschaft, ETF, mit ihren Mitgliedern fordert seit langem eine objektive Bilanz über die Umsetzung der Eisenbahnpakete. Als SYPROLUX stellen wir fest, dass die versprochene Revitalisierung des Eisebahnsektors auf europäischer Ebene nicht
stattfindet. Im Gegenteil.

Das Versprechen mehr Ware von der Strasse auf die Schiene zu kriegen, läuft ins Leere. Die Marktanteile im Fretbereich sind rückläufig und zwar, um 3,6% in den letzten 5 Jahren. Des Weiteren versucht der Strassensektor ebenfalls mit positiven Elementen im Umwelt- und Sicherheitsbereich zu punkten. So wird der Schiene ihre umweltfreundliche Rolle streitig gemacht. 

Durch die kontinuierliche Liberalisierung des Personenverkehrs geraten Sicherheits- und Qualitätsbestreben immer stärker unter Kostendruck. Luxemburger Ausnahme hin oder her, die Brüsseler Liberalisierungsfrenesie wird stets wie ein Damoklesschwert über dem
Prinzip der Direktvergabe schweben und so zukünftige “contrat de services publics”, in den Bereichen Infrastrukturen und öffentlicher Personenverkehr bedrohen.

Als SYPROLUX stellen wir uns daher weiter, zusammen mit den Mitgliedsorganisationen der ETF, gegen Libealisierungmassnahmen im Bereich des Eisenbahnsektors und fordern unsere politischen Kräfte dazu auf dem gleich zu tun.


mitgeteilt von der SYPROLUX-Leitung